mehr neue Musik

...neu im Sinne von unbekannt.
Einer der schönsten Nebeneffekte dieses Berufs ist das ständige Stossen auf nie gehörte Musik, zu der ich sonst vermutlich nie gekommen wäre. Wussten Sie zum Beispiel dass ein gewisser Gesangspädagoge namens Amédée-Landély Hettich in der ersten Hälfte der 20.Jahrhunderts eine Sammlung von über 100 Vokalisten an verschiedenste zeitgenössische Komponisten in Auftrag gegeben hat? Ich durfte einige davon kennenlernen mit dem wunderbaren Saxophonisten Harry White und einbettenden Klavierpart von Edward Rushton.
Unbekannt

Ebenso fremd waren mir Werke für Flöte und Harfe. Das Debussy-Trio natürlich aber als Duo? Desiré-Emile Inghelbrecht zum Beispiel hat eine farbenreiche Sonatine geschrieben oder William Alwyns Wassergeister verkörpert diese Besetzung mir Eva Oertle und Consuelo Guilianelli ganz zauberhaft.
Das Mondrian Ensemble ist ein alter Bekannter, eigentlich drei alte Bekannte, die mir immer wieder neue Musik, die meist noch druckfrisch ist ins Studio bringen und so auch dieses Mal: Werke von Jürg Frey, eine Portrait-CD mit Werken für Klaviertrio sowie Saxophon-Quartett (das Konus-Quartett) und die drei Aufnahmetage waren wie Meditation. Jürgs Musik spielt stets mit extremen der Zeit, der Wiederhol
Unbekannt
lung und quadratischem und dreieckigem Puls, Akkordfolgen die sich wiederholen und doch nicht, stets im Piano aber mit rundem Klang.
Und dann die Geschichte von Herzog Blaubart, Béla Bartóks einziger Oper, von der sich das Zürcher Trio Blaubart zu jazzigen Illustrierungen der 7 Schlosszimmer inspirieren liess. Ein ganz anderer Zugang in der Improvisation und aus dem Moment heraus und ein Ausfluss in nochmal eine andere Welt

Vieles zu entdecken in dieser Welt der Musik und ich bin jedesmal aufs Neue dankbar.